Grundsätze, Ziele, Inhalte

Das Ziel jeder Rehabilitation nach einer Krankheit, einem Unfall stellt die weitestgehende Wiederherstellung und die Re-Integration in die frühere (oder eine vergleichbare neue) Lebensform, in das frühere (oder neu angestrebte) Lebensumfeld dar.

Das Schädelhirntrauma und ähnliche komplexe Hirnschädigungen stellen besonders hohe Anforderungen an rehabilitative Prozesse, die durch die heute in Österreich bestehenden Reha-Strukturen (noch) nicht ausreichend und zufriedenstellend abgedeckt werden.

Der Verein SHT-Lobby führt die Anliegen, Interessen und Erfahrungen der Betroffenen und ihrer Angehörigen, das Wissen von Fachleuten und die grundsätzliche Bereitschaft von Instituten und Sozialeinrichtungen zur Verbesserung vorhandener und zur Entwicklung neuer Rehabilitations- und Betreuungsangebote zusammen.
Diese Verbindung von Betroffenen, Fachleuten und Institutionsvertretern in Form einer Dreieckskonstruktion spiegelt sich im Aufbau des Vereines und in der Vorstandsbesetzung wieder (siehe Vereinsstatuten).

Die SHT-Lobby ist neutral, insbesondere hinsichtlich Politik, Kostenträgern und Leistungserbringern.

Der Zugang zu Information, Beratung und Case-Management ist kostenlos und unbürokratisch.

Das Leistungsangebot von Information, Beratung und Case-Management orientiert sich am Subsidiaritätsprinzip (Subsidiarität bedeutet, dass primär Selbstverantwortlichkeit besteht, kann diese nicht mehr wahrgenommen werden, müssen unterstützende Strukturen einspringen). Dabei steht das Empowerment (Stärkung von Selbstbestimmung und Autonomie) des Patienten und bestehender Hilfesysteme im Vordergrund.

Das Know-how zur Patientengruppe sowie zu Angebotsstruktur und -Qualität wird für Information, Beratung, Case-Management, Angebotsentwicklung und weiters für Gesundheits- und Sozialplanung zur Verfügung gestellt.

Angeboten wird:

Netzwerkarbeit
Das Beratungsbüro fungiert als Fachstelle zur Patientengruppe und vernetzt Betroffene und ihre Angehörige, Fachleute, Trägerorganisationen, Kosten- und Entscheidungsträger mit- und untereinander.

Information
Allen am Prozess beteiligten Personen und Stellen wird Information zu Krankheit, Behandlung, Rehabilitation, Versorgung, sowie bestehende Unterstützungsmäglichkeiten zur Verfügung gestellt.

Beratung und Begleitung
Beteiligte Personen und Stellen erhalten eine fachliche ambulant/mobile Beratung und Begleitung.

Case-Management
Im Case-Management werden erforderliche Leistungen erfasst und koordiniert; dabei findet Einbindung und Abstimmung aller bestehenden Ressourcen statt.
Die Leistungserbringung wird individualisiert.
Es wird die Zusammenarbeit über den gesamten Prozess und alle Zuständigkeitsbereiche über Kooperationen gesichert und gesteuert; dabei sichert der/die Case-ManagerIn die Erfassung und Weitergabe von Informationen, sowie die rechtzeitige Einbindung aller relevanten Entscheidungsträger.
Fallebenen (Patientenebene) und Systemebene (gesamte Patientengruppe) werden differenziert betrachtet, und Erkenntnisse daraus werden politischen Entscheidungsträgern zur Verfügung gestellt.
Dem Case-Management steht eine Fallfachaufsicht durch einen Facharzt zur Seite, der die Begleitung in Bezug auf die Vorgehensweise zu medizinischen und therapeutischen Maßnahmen übernimmt.
In periodischen Sitzungen von Mitarbeitern der Beratungs- und Fachstelle, der Fachaufsicht, von Angehärigen und Fachleuten, werden Erfahrungen und Evaluationsergebnisse ausgetauscht, Angebote angepasst und weiterentwickelt.



Letzte Änderung: 07.05.2007